Um das Red Center/Outback von Australien zu erleben haben wir eine 2,5 Tagestour gebucht, die uns zu einigen der schönsten Plätze bringt – mit Outback-sleeping-experience. Von Alice Springs haben wir wegen Flugverspätung leider nichts gesehen; dafür aus dem Bus umso mehr der umliegenden Landschaft: die rote Weite, ewig lange gerade Straßen, Kühe und Kamele im Vorbeifahren, Bush und Steppe, die so typisch für dieses riesengroße “Nichts” sind. Erster Stop nach vielen Stunden Fahrt war Kings Canyon. Diesen haben wir in einem 3-Stunden-Walk erkundet, vorbei an vielen Schichten Gestein, vereinzelten Bäumen und Sträuchern, die es hier schaffen, zu leben, einer weiten Steinwüste und schließlich dem Canyon Lookout. Dort sieht man einen großen Teil der Steinspalte, und es geht ziemlich weit runter. Toller Ausblick! Am Weg zurück gab es einige Geschichten aus der Kamelzeit in Australien (halten einfach mehr aus als Pferde) und Pflanzenkunde (damit wir wissen, welche wir uns NICHT in die Augen schmieren sollten und welche gegen Sonnenbrand helfen). Auch ein paar gut getarnte Eidechsen gab es wieder. Der Walk – dadurch dass wir ihn bei 36 Grad in der Mittagszeit gemacht haben – hat uns trotz viel trinken gefordert!
Bevor wir in unser Lager für die Nacht, ein Bushcamp bestehend aus Bush Toilette und einer Feuerstelle, gezogen sind, haben wir noch selbst Feuerholz gesammelt. Kurzer Stop bei “Fuluru” (= false Uluru – ein großer Steinberg, der als erster auftaucht und aus der Ferne oft verwechselt wird und beim zweiten Hinschauen wie eine große Zahnbürste aussieht).
Der erste Abend der Tour war eine real Outback Erfahrung. Dinner wurde mithilfe von Taschenlampen geschnitten, am Feuer in Gusseisentöpfen gekocht und am Lagerfeuer verspeist. Eine Überraschung für uns: Kangarootail – wer wollte konnte direkt vom Schwanz abbeißen 😉 Zähneputzen direkt im Bush, Dusche bestand aus – wer sie mit hatte – Feuchttüchern. Geschlafen wurde in Swags rund ums Feuer direkt unter den Sternen. Und davon gibt es im Outback Millionen! Beim Einschlafen hat uns das Heulen eines Dingos begleitet. Eingekuschelt in Schlafsack und Swag wurde es auch nicht kalt. Es hat uns allerdings ein unerwarteter Regen aufgeweckt (ein paar Tropfen zumindest). Auch Aufwachen unter den Sternen können wir sehr empfehlen – da waren sie sogar noch mehr (zugegeben, es war 4:30 in der Früh).
Am zweiten Tag haben wir uns mehrere Dinge im Yulara National Park (Ayers Rock) angeschaut. Endlich kam auch Ayers Rock in Sicht und alleine beim Vorbeifahren wird man schon von Ehrfurcht ergriffen. Ein weiterer, langer Walk hat uns durch die Dome von Yulara/Olgas geführt. Durch den Regen wuchsen zwischen den roten Riesensteinen wunderschöne Sträucher und Palmen – ein hübscher Anblick. Wir sind durch die Schluchten und auf die kleineren Kuppeln im Valley of the Winds gewandert – viel Trinken ist dort essentiell, auch an diesem Tag hatten wir 36 Grad (und aus Sicherheitsgründen sind die Walks meist an solchen Tagen ab 11 Uhr gesperrt).
Nachmittags haben wir die Geschichte der lokalen Aboriginals im Cultural Center erfahren und nochmal besser verstanden, warum man Uluru wirklich nicht besteigen soll. Es ist eine heilige Stätte (und außerdem von unten sehr viel beeindruckender). Wir haben uns eine Hälfte des “Base Walk” – also der Runde um den Rock angeschaut und die Muster im Stein, die verschiedenen Schichten bzw. Zeichnungen und Aushöhlungen bewundert. Von der Weite sieht er immer sehr eben aus, wenn man direkt davor steht sieht man weit mehr. Wir waren uns zB ziemlich sicher, Mozart’s Profil erkennen zu können 😉 Der Tag ging zur Neige und wir zum Sunset-Point (gemeinsam mit ca 500 Asiaten, die die Sekt-Sunset-Tour gebucht hatten.. uff). Wir haben uns einen tollen Platz gesichert und Fotos gemacht, lecker gegessen und mit Bier den schönen langen Sonnenuntergang genossen. Es ist zwar klassisch, aber sehr beeindruckend wie dieser große Fels langsam die Farbe ändert und dann einfach im Dunkeln steht.
Die zweite Nacht haben wir im Camp verbracht. Wieder unter Sternen mit einer genialen Änderung zum Vortag: Duschen 🙂 Auch das zweite Aufwachen (diesmal 4:10 Uhr) war unbeschreiblich – wenn man die Augen öffnet und quasi mitten in den Sternen liegt – fantastisch! Diese Uhrzeit war nötig weil wir zum Sunrise gefahren sind. Da wo Uluru letzte Nacht ganz dunkel geworden ist konnten wir nun zuschauen wie er langsam erscheint. Zuerst wie ein Schatten, dann immer besser sichtbar. Gleich daneben kommt am Schluss noch die Sonne herauf und ein neuer Tag ist da. Sehr coole Entscheidung von unserem Guide: als das erste Zipferl Sonne herauf gekommen ist, hat er “Circle of Life” zu spielen begonnen – wie passend 🙂
Nach dieser tollen Erfahrung haben wir den zweiten Teil des Base Walks gemacht und uns die hintere Seite genauer angeschaut. Wieder gab es spannende Einkerbungen und heilige Sites zu sehen und einiges zu lernen. Den Abschluss hat die Waterhole gemacht und ein Gruppenfoto. Das Fazit: Uluru muss man gesehen haben. Sunrise und Sunset sind noch die Kirschen drauf!
Super Bericht und tolle Fotos!
Liebe Grüße!