Nachdem Christchurch unsere letzte Destination in Neuseeland war, haben wir uns ein paar Tage zeitgenommen um nochmal ein bisschen zu relaxen, Ausflüge zu machen und die Stadt zu geniessen. Mit verschiedenen Witterungen sind wir mehrmals durch die Innenstadt spaziert und waren beeindruckt von der vielen Kunst, die man hier überall findet. Die Gebäude im Englischen Stil sehen beeindruckend aus, viele davon liebevoll hergerichtet und erhalten. Fast eine ganze Straße beherbergt das Arts Center mit toller Außenfassade und süßen Kunst-Shops drinnen. Immer wieder stehen Skulpturen oder kleine Ausstellungen auf der Straße oder vor Gebäuden. Wegen dem Erdbeben ist leider noch viel zerstört bzw. Häuserblocks einfach leer. Auch (oder gerade) dort wurden viele unterschiedlichste Wandbilder an Mauern angebracht – groß und riesengroß, meist sehr bunt und hübsch. Wir sind dann auch noch in eine Kunstausstellung hineingestolpert, in der Grand Hall des Art Centers, die alleine schon einen Besuch wert ist und haben prompt zugeschlagen. Ein netter Nebeneffekt: nachdem es eine Charity Ausstellung war gingen 25% an eine gemeinnützige Organisation.
Neben der „offenen“ Kunst gibts auch viele Museen. Wir haben die Quake City besucht, in der die Geschichte der Erdbeben (vor allem der letzten beiden großen) aufgearbeitet ist – wirklich empfehlenswert. Neben grundsätzlichen Infos zu Erdbeben gibt es Berichte von Augenzeugen und Relikte von eingestürzten Gebäuden. Was die Ausstellung beeindruckend macht ist, was aus dem Ganzen dann entstanden ist. Wie die Leute zusammengeholfen haben, kreativ wurden und es jetzt noch sind.
Nach der Quake City sind wir am Fluss entlang zum Hauptplatz gegangen. Man sieht immer wieder noch halb zerstörte Gebäude und auch viele im Bau, das „Wahrzeichen“ aber ist die Kathedrale. Von dieser ist der Turm eingestürzt und die Fassade weg – und ziemlich genauso steht sie seit Jahren mitten in der Stadt. Sieht grotesk aus und wir sind gespannt, wie lange sie so „offen“ der Witterung noch stand hält. Schade, dass es nach 10 Jahren noch nichts Neues gibt.
Wie zuvor durfte ein Walk durch den hübschen Botanical Garden nicht fehlen und ein Abstecher in den Rosengarten. Das neue Visitor Center mitten im Park sieht cool aus und wir konnten auch das Tropenhaus besichtigen.
Mehrmals haben wir auch die neue, hippe Area von Christchurch besucht. In der Gegend um High Street, Litchfield und Asaph Street haben sich viele Lokale und Restaurants angesiedelt und machen die Straßen zu einem wirklich coolen Viertel. Die weltbesten Dumplings haben wir gegessen, einen wahnsinns Cocktail & Bierverkostung im Dux, super Fleischplatte und mexikanisch in der Little High Eatery (Vicky‘s Favorit weil es wieder mehrere Lokale in einem sind) und Sliders, die via pneumatischen Röhren in der alten Post zugestellt werden. Foodie-Herz, was willst du mehr. Ahja.. nicht zu vergessen, die fantastischen Brunch Cafés dort. Sehr zu empfehlen: Unknown Chapter, Lemon Tree Café und die Colombo Mall mit hippen Standln und Foodcourt.
Ein weiteres Highlight in Christchurch ist das Antarctic Center, in dem wir einen Nachmittag verbracht haben. Nach einem Husky-Encounter gings auf eine Fahrt mit den Hägglunds, den arktischen Schneefahrzeugen. Hui, die überwinden wirklich jede Steigungsstufe und Hindernisse – und sogar authentisch mit einem Fahrer mit russischem Akzent 😉 Im Center selbst kann man durch nachgebaute Schneelandschaften und Antarktische Basen gehen, viele Infos zum Leben dort bekommen, Pinguine in Aktion sehen (süße Dinger!) und in einem 4D Film durch Eisschollen fahren. Auch einen simulierten Schneesturm haben wir mitgemacht – ein paar min bei -18 Grad und Wind. Trotz Jacken sind wir auch pinguinmäßig zusammengekrochen. Wirklich beeindruckende Filmaufnahmen gibts zum Abschluss… wenn es immer so schön und windstill wäre, würden wir eh hinfahren ;).
Nach einem Tag in der Mall (natürlich mit Weihnachtsmusik) haben wir dem regnerischen Christchurch nochmal ciao gesagt und sind auf einen Kurztrip zum Mt Cook gefahren. Gerade als wir bei Lake Tekapo und der Shepherds Church angekommen waren hat es aufgerissen und wir haben die schönsten Fotos mit blauem See und bunten Lupinien davor gemacht. Genau dafür ist Lake Tekapo auch bekannt. Feldern von lila und rosa Lupinien sind wir entlang gefahren zum zweiten See dort: Pukaki Lake. Der war gefühlt noch blauer und wir sind alle 15 m stehen geblieben und haben Fotos gemacht – so ein klares und intensives Blau gibts sonst nirgendwo! Und malerisch die Schafe davor 🙂
Vom Mt Cook Village gab es 2 Walks, die wir gemacht haben. In 3 Stunden ging es über mehrere Hängebrücken durch das schöne Hooker Valley, vorbei am Müller Lake zum Hooker Lake und wieder zurück. Auf letzterem konnten wir von der Gletscherzunge abgebrochene, kleine Eisberge im See treiben sehen – das gabs bisher noch nicht. Der zweite Walk führte uns zum Tasman Gletscher, über viele Stiegen hinauf zu einem tollen Aussichtspunkt auf einen weiteren hellgrünblauen See mit kleinen Eisschollen drinnen. Beim Hinuntergehen haben wir einen Abstecher zu den Blue Pools gemacht, die eher grün waren. Nach so viel Gletscherluft und hohe Ausblicke gings wieder zurück – mit einem Schafencounter auf der Straße – nach Christchurch.
Den zweiten Ausflug – nach Akaroa – haben wir über die Scenic Route durch und über die Berge gemacht. One last winding road zum Abschied 🙂 Die kleine französische Stadt am Meer ist mit einem Wort (und das wurde mehrmals gesagt) zusammengefasst: süß! Die Mainstreet ist gesäumt von netten, kleinen Bistros und Restaurants wo man im Garten unter Rosensträuchern essen kann. Dazwischen sehr süße Shops die natürlich um diese Jahreszeit aufwändig dekoriert sind und drinnen neben Souvenirs einige Weihnachtsdinge verkaufen – herrlich zum Durchschlendern. Nicht nur dort, auch an der Waterfront sind wir lange entlang spaziert. An Fish&Chips Läden vorbei zum Jetty mit Ausblick auf den Leuchtturm von Akaroa. Ein sehr netter (und anderer als bisher) letzter Eindruck von Neuseeland. Und mit der Meeresluft eine perfekte Überleitung zur nächsten Destination…
Ein sehr interessanter Bericht, lang – aber alles andere als langweilig 😉 und tolle Bilder. Die Farben sind wirklich unglaublich. War da sicher kein Photoshop im Spiel?
Bin schon gespannt auf den ersten Bericht aus der Südsee, ein Bild hab ich ja schon gesehen 😉
LG und geniesst die Adventzeit 😀