Im Bus von Chile sitzend haben wir ja schon nicht mehr geglaubt, dass wir unsere Tour erwischen. Da es dann aber doch weitergegangen ist und wir 1 Stunde Zeitverschiebung nicht miteingerechnet hatten ist die Hoffnung wieder aufgeflammt. Kaum in Uyuni angekommen sind wir aus dem Bus gesprungen (den anderen ein „viel Glück“ zugerufen) und samt Gepäck die 5 Blocks zum Touranbieter gelaufen. Fast ohne Puste sind wir angekommen, wegen der Höhe, und gerade ist der Jeep weggefahren. Die hatten tatsächlich auf uns gewartet, der Jeep wurde zurück gepfiffen und wir sind hineingehüpft – los gehts. Kurz den anderen 4 Teilnehmern vorgestellt und die Story erzählt haben wir die ersten 10 min mal durchgeatmet.
Beim ersten Stop am Train Cementary haben wir uns notdürftig umgezogen (bzw zumindest die Schlammreste bissl von den Schuhen und Hosen abgeputzt) und mal high-five-d. Erst jetzt haben wir realisiert dass wir es tatsächlich nicht nur endlich nach Uyuni, sondern auch noch auf die Tour geschafft haben – WOW. Und dann haben wir auch noch altbekannte, Busmitreisende und ähnlich Verzweifelte wieder getroffen – die Freude war groß!
Der Train Cementery – wo alte Dampfloks und Wagons aus Bolivien und Chile herumstehen und halb verrostet als Spielplatz dienen – ist wirklich cool. Wir haben tolle Fotos gemacht, auch von der umliegenden Landschaft. Nachdem sich unser Atemrhythmus wieder normalisiert hatte, sind wir auch in die Wagons geklettert, oben und reingeschaut – toller Spielplatz.
Weiter ging es in das kleine Dörfchen Colchani und am Weg gabs noch ein paar Baby Vicuñas auf der Straße. In Colchani, quasi der Start der Salzwüste, wurde uns gezeigt, wie Salz gewonnen und verpackt wird. Die Hauptstraße war gespickt von Tourenjeeps und Verkaufsstandln links und rechts. Die Souvenirs – vor allem die fluffigen Llamas – waren schön, wir aber noch etwas überfordert.
Endlich sind wir dann in die Salar hineingefahren. Zuerst ging es noch über eine aufgeschüttete Steinstraße, bald aber direkt im Salzwasser durch die Wüste. Man konnte gleich mal den Spiegeleffekt erkennen, und auch wie weitläufig das Ganze ist. Zuerst sind wir an einem Platz stehen geblieben, wo man auf trockenem Salz gehen konnte und sowas wie Salzgeysire, die geblubbert haben, sehen konnten. Weiter gefahren sind wir dann durch‘s komplett nasse Gebiet in Richtung Flaggeninsel und Salzhostel.
Rund um die Bolivia-Statue war schließlich alles verspiegelt und wir haben rundherum unglaubliche Fotos gemacht. Rein in die Gummistiefel und losspaziert im Wasser. Auf der einen Seite hat es ausgesehen, als ginge der Himmel in den Boden, und Menschen würden auf Wolken gehen. Auf der anderen Seite sind Berge aus dem Nichts erschienen und haben sich ganz klar gespiegelt. Wir hatten das Gefühl, wir haben die Unendlichkeit gefunden (ok, wir sind auch lang genug hergefahren ;). Es hat wirklich unrealistisch ausgeschaut, das Auge konnte die Perspektive gar nicht fassen – man steht mitten im Blauen, geht quasi zwischen den Wolken und sieht kein Ende. Ist schwer zu beschreiben und auch, wenig Fotos zu machen :).
Die Flaggeninsel ist eine Salzinsel mitten im Spiegel der Salar – leider war unter den vielen hingebundenen keine Ösi-Flagge zu finden. Daneben steht das Salzhostel – komplett aus Salz gebaut, sogar die Tische und Hocker. Dort gab es lecker Essen und noch ein Wiedersehen mit unseren Bus-Mitleidenden von letzter Nacht.
Nach dem Essen sind wir zu einem relativ unbevölkerten Platz gefahren (wahnsinnig, wie viele Touren da täglich durchfahren) und die Fotosession hat begonnen. Unser Guide hat sich ganz schön ins Zeug (und ins Salz) gehaut. Er hatte viele Ideen für lustige Perspektivenfotos mit der Gruppe. Wir sind in einem Hut gestanden, wurden von einer Person fast zertreten, sind vor einem Dino davon gelaufen und das obligatorische Sprung-Foto durfte auch nicht fehlen. Trotz Gummistiefel waren wir spätestens da voll mit weissen Salztropfen am ganzen Körper haha. Die Zeit ist verflogen und wir hatten wirklich Spaß!
Das Highlight war das Tanzvideo, wo wir aus einer Pringelsdose raus und wieder rein tanzen – das war witzig. Unsere Körperspannung wurde beim nächsten Video getestet. Wir mussten 5 Positionen halten, während der Guide mit dem Jeep im Kreis um uns gefahren ist und gefilmt hat – ging sogar ganz gut und das Resultat ist wirklich Hammer!
Danach haben wir noch ein paar einzelne Fotos gemacht – gegenseitig auf der Schulter stehen oder auf der Hand :). Nach dem Spaß hat sich langsam der Himmel orange gefärbt und am Weg zurück haben wir noch einen Stop für den Sonnenuntergang eingelegt. Der ist mit Spiegeleffekt natürlich wahnsinnig schön. Und wieder kamen die kreativen Fotoideen und wir haben nochmal Sprungfotos und romantische Sonnenfotos gemacht. Was für ein toller Abschluss eines (überraschend) gelungenen Tages. Glückselig und demütig sind wir zurück nach Uyuni gefahren und nach einem kleinen Snack in den Nachtbus (diesmal geplanterweise mit Schlafen) eingestiegen. Eingekuschelt und beeindruckt haben wir bis zum Endstop fast durchgeschlafen.
das klingt ja nach einer echt coolen Tour. Uyuni hab ich noch nie gehört, aber da muss ich mal jedenfalls hin. Klingt echt leiwand.